Teil 6.2 Ladeluftkühler, NTK-Pumpe M44:
Motor M113.992 SL55AMG / M113.993 G55AMG(K) motorg55-7-2.htm: Letzte Änderung am 17.08.21/15.06.20/05.05.20/30.06.16/02.04.16/Beginn 21.11.2013 (C) Dr. Juliane Hehl (Bilder soweit nicht extra gekennzeichnet in Eigenanfertigung) Impressum gem. DSGVO Startseite - Motor M113.99# Stichwörterverzeichnis R230 - Stichwörterverzeichnis Webseite - Kompressor Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten! Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder. Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung! Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko. |
Auch wenn am G55AMG gemessen wurde, es ist beim SL55AMG gleich, da beide die gleiche Pumpe M44 besitzen. |
Teil 6.2 Ladeluftkühler, NTK-Pumpe M44
3.10 Schaltplan Pumpe M44 Typ 463/G55AMG: ![]() siehe Abschnitt 3.1: Anschlüsse Motorsteuergerät ME 2.8.1 (N3/10): Das Kabel zur Pumpe besitzt eine zweipolige Spezialkupplung A2305400081, MQS, mit blauer Kodierung C (Kabel braun = Masse u. schwarz/rot = Relais K61 von KL. 87 abgesichert, +12 V) M44: Typ 463.270 G55AMG: 10A-Sicherung F21/A, Sicherungskasten Fahrerseite Cockpit, oberer Reihe rechts, siehe hier. Einzelheiten zur Kupplung (Stecker weiblich) siehe Stecker am G . |
![]() |
![]() |
![]() |
M44: Typ 230.474 SL55AMG siehe SAM Fond Sicherungs-, Relaisbelegung
Es gibt verschiedene Schaltplanvarianten zur Pumpe M44: M113.992 bis 28.02.2006 , M113.995 ab 01.03.2006 - 29.02.2008 Motorsteuergerät ME 2.8 N3/10: PE07.61-P-2101-97KF Typ 230: M112.973, M1213.963/99 bis 28.02.2006, M113.995 ab 01.03.2006: Schaltplan Sicherungs- u. Relaisbox hinten SAM: PE54.15-P-2103-97KA Beim SL55AMG wird die Pumpe über das Relais K40/5KR vom Steuergerät N3/10 eingeschaltet. Strom fließt von der Vorsicherung F33 (200A) über die Sicherung f51 (7,5 A) zur KL30 und zu KL87 zur Pumpe M44. Das Steuergerät N3/10 schaltet masseseitig über KL85 das Relais (12V an KL30) ein und legt damit Pin 5 von Motorsteuergerät ME2.8.1 N10/8 an Masse. Im ausgeschalteten Zustand ist Kl30 mit KL87a verbunden. |
![]() |
![]() |
4. Motor SL55AMG M113.992 / G55AMG M113.993: Ansauglufttemperatur zu hoch:
![]() Fehler P2027-001: Ansauglufttemperatur zu hoch: Bei Vollgas tritt Leistungsverlust ein - der Kompressor schaltet ab. |
4.0.1 G55AMG(K) 463.270:
![]() Steigt die Ladelufttemperatur bei Vollgas bis fast 100 Grad C. an (normal beim G55AMG etwa bis 60 Grad C.), so schaltet bei weiterem Anstieg die Magnetkupplung den Kompressor ab. Funktionieren Ladeluft-Temperatursensor B7/18, Pumpe M44 und Relais K61, so ist die Kühlung in den beiden Kühlern unzureichend. Beim G55AMG(K) Bj. 2/2006 trat erstmalig nach 74700 km der Fehler P2027-001 / P1999) auf der Autobahn am 17. März 2013 kurzeitig auf und war nur im Ereignisspeicher abgelegt. Bei etwa 225 km/h (Vollgas) und 10 Grad C. Außenlufttemperatur wurde die Leistung reduziert und die Geschwindigkeit betrug nur noch 183 km/h. Nach kurzer Fahrt mit etwa 160 km/h wurde wenige Minuten später wieder die Endgeschwindigkeit erreicht. Auch die Auspufftemperatur war höher als sonst, siehe Auspufftemperaturmessanlage beim G55AMG(K). Bei älteren Gs kann die Ursache auch Verkalkung des Kühlers sein oder äußere Verschmutzung durch Geländefahrt. Besonders der kleinere Zusatzkühler in der Stoßstange mit den Lüftungsschlitzen ist schmutzgefährdet. Fehlercode im Ereignisspeicher: Code P2027. Die genaue Diagnose mit Strommessung zeigte, dass die Pumpe defekt ist. Als ich sie zerlegte, war die Ursache gefunden. Die Kohlen waren nach 7 Jahren und 76.000km abgeschliffen und konnten so nicht mehr am Kollektor aufliegen, siehe Demontage. |
![]() |
![]() |
![]() |
Mit dem Messadapter (Abschnitt 4.2) wird anstelle der Sicherung f51 im SAM Fond die Stromaufnahme der Pumpe gemessen.
Vergleicht man die Sicherungsbelegung, stellt man fest, dass die gleiche Pumpe M44 bis 31.05.2004 mit 40A, danach nur mit 7,5 A abgesichert ist. Die neue Pumpe nimmt im G55AMG etwa 3,7 A auf. Beim Geländewagen ist die gleiche Pumpe auch mit 7,5A abgesichert. Unter der Sicherung f51 (im Bild Messadapter) sitzt das Relais K40/5kR (Relaisplatz R), siehe Anordnung der Bauteile: M113.992/995, 230.474/472 bis Modell-J. 08 /AEJ 07: GF07.61-P-000.01HA siehe Gepäckbox ausbauen und Sicherungsbelegung SAM Fond. |
![]() |
![]() |
Im Menü 'Gesamtliste der geführten Prüfungen' das Menue 'Ladeluftkühlsystem prüfen'. Im Menü 'Bauteil M44 Umwälzpumpe prüfen' gibt es die Diagnose 'Umwälzpumpe über Ansteuerung prüfen' und drei manuelle Prüfmöglichkeiten mit einem Messgerät: Stromaufnahme mit Sicherungsadapter, Steuerleitung ME 2.8 und Relais K61. |
![]() |
![]() |
![]() |
G55AMG(K): Bei solchen kurzzeitigen Fehlern sollte man die Stromaufnahme der Pumpe während der Fahrt messen. Am einfachsten geht das an der 10A-Sicherung F21/A am Sicherungskasten Fahrerseite, oberer Reihe rechts, siehe Sicherungen Fahrerseite, Cockpit. Laut Diagnose gibt es einen Strombereich der Pumpe von 2,7 - 4 A. |
![]() |
![]() |
![]() |
4.2 Messadapter:
![]() Interessant ist die Messung während einer Fahrt. Der von Mercedes vorgesehene Prüfadapter W140589122100 (Stand 12/2015) ist aber zu lang, man kann die Tür nicht mehr schließen. Also ein Stück abschneiden, zwei Leitungen mit zwei Buchsen an den Adapter anlöten, fertig ist der Prüfadapter. Mit Zündung auf Stufe 2 fließen beim G55AMG(K) 463.270 zunächst etwa 0,05A Strom. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
NTK-Pumpe fremd bestromen:
Um die Pumpe zu testen, benötigt man einen Adapter mit der richtigen Codierung oder man schleift am Stecker den Steg ab. So kann man z.B. die Pumpe an eine Autobatterie anschließen, wobei die Polarität der Anschlüsse beachtet werden müssen. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
5.1 G55AMG(K): Elektromotor defekte NTK-Pumpe M44, A0005000186 (bzw. Bosch PCA 12V 0392022003):
![]() |
Zum Ausbau des Elektromotors müssen die eingedrückten seitlichen Sperrlaschen an beiden Seiten vom schwarzen Motorgehäuse aufgebogen werden. Beide Aluseitenteile sind mit einem O-Ring abgedicht, sie lassen sich drehend aus dem Gehäuse herausziehen. Der Anschlussteil enthält die Kollektorplatte mit den Kohlen. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nach der Zerlegung der defekten Pumpe M44 ist nun der Ausfall klar, die Kohlen sind nach 7 Jahren und 76.000km total abgeschliffen und können nicht mehr am Kollektor mit Druck aufliegen. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Der Kollektor ist nur wenig eingeschliffen. Also sind die Kohlen dieser damaligen Pumpenserie 07/2005 Q1 zu weich (Zuliefererproblem). Daher gab es auch die neue Pumpenausführung Q3. Bei Bosch gibt es die Kohlen mit der Nummer 0580 0016405456 nicht als Ersatzteil. |
![]() |
![]() |
5.2 SL55AMG: Elektromotor defekte NTK-Pumpe M44:
![]() |
Im Mai 2014 fiel auch die alte NTK-Pumpe beim SL55AMG von 7/2002 aus. Die Kohlen sind wie beim G55AMG nach etwa 69.000 km und 12 Jahren abgeschliffen, wie sich bei der Zerlegung der Pumpe zeigte. |
![]() |