Restauration: Aufbau - Heck:
280GE 460.232, Bj. 1984

tipp98-19.htm:
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Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen. Es wird daher
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Übersicht: Restauration Heck:
1.1 Heckboden:
1.1.1 Bundeswehrfarbe:
1.2 Deckel im Heckboden:
1.3 Heckboden - linker Radlauf:
1.3.1 Heckboden - linke Ecke am Radlauf:

1.4 Heckboden - rechter Radlauf:
1.5 Heckboden - links vor Innentank:
1.6 Heckboden - vordere Kante unter Hecktür:
1.7 Heckboden - Verzurrösen:
1.8.1 Reserveradhalter an der Hecktür:
1.8.2 Reserveradhalter am Heckboden:
2.1 Hecktür:
2.2 Hecktür - Scharniere:
2.3 Scharnierschrauben:
2.4 Türrahmen / Türgummi:

2.5 Türgriff:
2.6 Hecktür - Schloss:
2.7 Hecktür - Schließkeil:
1.1 Heckboden: top

Hier sind Durchrostungen und Rostflecken vorhanden. Zuerst wird aber die seltsame schwarze "Sandpapierfarbe",
die den gesamten Innenraum bedeckt, entfernt. Da hängt der ganze Dreck dran. Eine Reinigung ist nicht möglich.
Der "Sand" wird abgeschabt. Kleinere Rostflächen werden beseitigt und der Boden grün gestrichen.
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1.1.1 Bundeswehrfarbe:

Ich hatte eine Mipa-1K-Kunstharz-Farbe RAL 6003 (olivgrün, Nr. 2020180013) von 2008 zur Verfügung, die auch die Bundeswehr verwendet
(8010-12-196-2344, mal googeln). Man bekommt diese Farben z.B. bei militaerlacke.de

Auf dieser Webseite kann man nachlesen, dass der Farbton RAL 6003 Olivgrün von der Wehrmacht 1943 für die Tarnfleckenbemalung (Camouflage) eingeführt wurde,
es ist mein Geburtsjahr.

Ich streiche mit dem Pinsel aus mehreren Gründen. Beim Trophy-280GE spielt das Aussehen des Lackes keine Rolle, es wird auch
nicht gespachtelt. Die Spritzpistole muss man wieder auswaschen. Es geht weniger Farbe verloren und man muss nichts abdecken.
Der Pinsel ist schnell gereinigt. Der BW-1K-Lack ist sowieso etwas pastös und ergibt dann eine strukturierte matte Oberfläche.
Nach etwa einem Monat Aushärtungszeit ist die Oberfläche sehr kratzfest.

Von der o.a. Firma gibt es einen Klarlack dazu, der das Aufhellen der Farbe bei Kratzern verhindern soll.
1.2 Deckel im Heckboden (über Tankgeber): top

Der Rand der Öffnung für den Zugang zu den oberen Tankanschlüssen (Tankgeber) des originalen Tanks unter dem
Heckboden ist verrostet. Mit der Stichsäge wird der Rand entfernt und so die Öffnung vergrößert. Aus V2A-Blech
(2 mm) wird ein neuer Deckel angefertigt.
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Ein Blechstreifen (V2A, 3mm stark) dient als Verschluss, zwei angeschweißte Beilagscheiben als Verdrehsicherung. 280ge 280ge
Bei meinem 240GD habe ich früher die gleiche Änderung an der Tankgeberöffnung durchgeführt. Die größere Öffnung erleichtert
beim 240GD die Wartung am Tankgeber. Der Deckel wird mit Klemmhalterung gehalten, siehe ( Edelstahldeckel.
Deckel
Auch die Seitenwände über den Radläufen werden abgeschabt, entrostet und gestrichen. 280ge 280ge 280ge 280ge
1.3 Heck - linker Radlauf: top
Rechts und links sind an der Seite des Verstärkungsblechs für die Halterung der Rückbank am linken Radlauf
"Luftlöcher". Das Verstärkungsblech ist an 5 Stellen am Radlauf angepunktet.
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Dies ist ein Konstruktionsfehler, den mein 240GD Bj. 10/1979 ebenfalls aufwies und nach etwa 6 Jahren dort auch
Durchrostungen zeigte.
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Mit dem Schweißpunktfräser werden die Schweißpunkte ausgebohrt.
Die verrosteten Lochränder müssen zuerst weggefräst werden, bis
gesundes Blech erreicht ist.
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Im Radlaufblech sind vier Bohrungen, die ich zum Anschrauben des Verstärkungsblechs verwende. 280ge 280ge
Mit passenden kleinen Blechabschnitten werden die Löcher zugeschweißt. Nach dem Schweißen folgt
die Rostpassivierung mit Brunox, Grundierung und Lackierung.
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Die Ecken des "Deckels" hab ich abgeschnitten, die Löcher gebohrt
und den Deckel mit M8-Schrauben befestigt.
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1.3.1 hintere Ecke am linken Radlauf: top

Auch die hintere Ecke war von den Vorbesitzern mit einem dünnen verzinkten Blech und
viel Silikon "zugeklebt". Allerdings wurden die durchgerosteten Randbereiche nicht
entfernt. Also weg mit dem Blech und eine solide Reparatur-Schweißung durchführen.
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1.4 Heck - rechter Radlauf: top
Eine kleine Durchrostung des Falzes neben dem rechten Radlauf führte nun zu dem nächsten Pfusch der
Vorbesitzer, die anscheinend nur mit Alublech und Hohlnieten wie beim Kotflügel reparierten.
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Also Hohlnieten ausbohren und neues 1 mm dickes Blech einschweißen. 280ge 280ge
Eine größere Stabilität wird durch zwei Teile erreicht, wobei die beiden mittleren/senkrechten
Kanten umgefalzt wurden. Auch die ursprüngliche Abkantung wird berücksichtigt.
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1.5 Heckboden - links vor Innentank: top
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1.6 Heckboden - vordere Kante unter Hecktür: top
Die vordere Kante des Heckbodens unter der Tür war verdächtig. So sah sie noch ganz gut aus.
Aber nach dem Gesamtzustand des Geländewagens zu schließen, mußte der Rost innen massiv "gewütet"
haben. Einige feste Hammerschläge zeigten Wirkung und ergaben Luftlöcher. Also trennte ich die Kante
und das hintere Abschlussblech heraus und schweißte zwei neue Reparaturbleche von Mercedes ein.
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Beide Reparaturbleche sind nun eingepasst, die Verstärkung A4606120325
und die äußere Beplankung A4636400171 (EPC-Net: FH Aufbau, Gruppe 61 Unterbau und Gruppe 64 Heck).
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Die Abkantflächen des Querträgers des Heckbodens werden mit dem Rückwandblech verschweißt.
Dazu einige Löcher (10 mm) an den passenden Stellen in das Reparaturblech bohren.
Seine Rückseite wird mit Zinkspray konserviert.
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Durch die Löcher kann das Rückwandblech mit den Querträgern fest verschweißt werden.
Die Türkante (Beplankung) muß so eingepasst werden, dass beim Schließen der Tür der
Türgummi nicht gequetscht wird. Also zuerst nur mit wenigen Schweißpunkten befestigen.
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1.7 Heckboden - Verzurrösen: top
Die neueren G-Modelle haben im Heckbereich Verzurrösen A1238600514. Man findet sie im
EPC z.B. beim G55: Gruppe 69 - Verkleidung und Ausschlag / 045.
Ich habe diese im Wettbewerbs-280GE eingebaut.
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Benötigt werden noch folgende Kleinteile, die Abstandrohre A4252650853, A1239911340 und die Federringe N900055014002. 280ge 280ge
1.8.1 Reserveradhalter an der Hecktür: top
Der Reserveradhalter an der Hecktür wird auf der Trophy nicht verwendet.
Durch den großen Reifen werden die Türscharniere zu sehr belastet,
auch die Sicht wird eingeschränkt.
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Nach der Trophy TAT2010 kommt nun ein Reserverad vom 240GD an die Hecktür mit dem Halter.
Er wird sandgestrahlt, der Grat am Rand mit dem Fräser entfernt, mit Brunox gegen restlichen
Porenrost geschützt und grundiert.

Seit 2012 fahre ich aber den 280GE ohne Reserverad.
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Da der Halter noch etwas verbogen ist, wird das mit der Eigenbaupresse gerichtet. 280ge 280ge 280ge 280ge 280ge
1.8.2 Reserveradhalter am Heckboden: top
Das Reserverad passt am Heckboden genau zwischen die Radläufe und den Innentank.
Aus V2A-Winkeleisen und drei alten Radschrauben entsteht ein Radhalter.
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Ungeeignet:

Die Halterung ist aber für Trophy-Einsatz nicht geeignet, da erst alles Gepäck und Zubehör ausgeladen werden muss.
Und dann muss man noch das Rad abschrauben. Über dem auf dem Heckboden liegenden Reserverad ist nun eine 12 mm
starke wasserfeste Sperrholzplatte mit seitlichen Winkeln angebracht. Darauf befinden sich die Bundeswehrkiste,
der HIGH-Lift und die Schubladen fürs Werkzeug. Nun muss man nur das Reserverad herausziehen.
Rallye
2.1 Hecktür: top

Es gibt die ganze Hecktür (Rohbau): A4607403005 oder die Außenseite (Beplankung): A4607421609. Vieles kann man durch selber
gefalzte Blechteile ersetzen, aber irgendwann lohnt es sich nicht mehr. Die Hecktür ist noch reparierbar.
2.2 Hecktür - Scharniere: top

Da gibt es die Gummiabdeckungen (A4607430178 für die Scharniere der Hecktür. Wie kann man dann
einfach Dichtungsmasse nehmen, die inzwischen total verhärtet ist? Das Scharnier A4637400137 läßt sich so nicht
mehr einstellen.
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2.3 Scharnierschrauben: top

Da die Türschrauben ziemlich verrostet waren, wurden sie durch V2A-Schrauben M10x25
(mit Federring) ersetzt und die Tür neu justiert, da irgendwie der Türgummi klemmte.
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2.4 Türrahmen / Türgummi: top

Dabei zeigte sich wiedermal, dass da Pfuscher am Werk waren. Die linke untere Tragsäule
am unteren Scharnier wurde irgendwann erneuert. Dabei übersahen die "Superkonstrukteure" die
Auflagefläche für den Türgummi im unteren Teil nachzubilden (Metallstreifen als Lineal).
Der Türgummi (A4637400278 (alt:A4607400578) wird dadurch seitlich gegen den Rahmen gequetscht
und liegt nicht mehr auf.
280ge
Leider haben die "Pfuscher" für die Heck-Rückwand ein verzinktes Reparaturblech aus dem Zubehörhandel einfach auf
die alte, an einigen Stellen durchgerostete Rückwand gesetzt. Die rechte Schlussleuchte vom 463-Modell passt nicht
in die Ausprägungen des Rückwandbleches und war daher nicht dicht. Der Schlamm drang bis zu den Birnchen vor.

Nun ist wenigstens das verrostete Blech unter der Schlussleuchte weg.
Bei der Reparatur der Heckkante wird auch dieser "Pfusch" beseitigt.
Mit der Flex habe ich links unten am Türrahmen die falsch geschweißte Kante für den Türgummi abgetrennt.
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Mittels Schablone von der rechten Türrahmenseite kann die linke Seite passend ausgeschnitten werden.
Die Anlagekante für den Türgummi muß nun neu aufgebaut werden. Schon jetzt schließt die Tür perfekt.
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2.5 Türgriff: top

Der Türgriff sitzt am Schloss auf Rost, verdeckt durch dicke Spachtelmasse.
Also ausbauen. Mit dem Fräser werden die maroden Stellen ausgefräst. Ein passendes
Stück Blech einschweissen, mit Brunox rostschützen und lackieren.
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2.6 Schloss-Hecktür: top

Türgriff und Türschloss sind lange nicht mehr ausgebaut worden. Die Kreuzschlitzschrauben lassen sich bis
auf eine, die ausgebohrt wird, mit dem Schlagschrauber doch noch entfernen. Aber wie das Schloss ausbauen?
Um das Ganze zu vereinfachen, trennte ich ein Stück Tür passend ab. Ohne Fingerverrenkung ist nun
auch der Einbau möglich. Auch das Loch für die Schlossfalle brauchte eine kleine Ausbuchtung mit dem Fräser (roter Pfeil).
280ge 280ge
Viel Sand und Rost, das Schloss bedarf einer Generalüberholung. Die Kindersicherung wird entfernt,
schon mal weniger Rost. Entfetten, Sandstrahlen und Brunox-Rostbehandlung sind die nächsten Arbeitsschritte.
Dann wird alles gut eingefettet/geölt.

Weitere Bilder vom Türschloss sind beim 240GD/460 im Bericht Tür .
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Der Schließzylinder wird zerlegt, auch die kleinen Schließbleche und die Federchen kommen rauß.
Wie das geht, steht im Türschloss-Tipp vom 240GD und im Tipp Lenkungsschloss 240GD.
Zylinder Lenkrad
2.7 Schließkeil-Hecktür: top
Der Schließkeil A4637400003 unten am rechten Türrahmen sollte justiert werden, aber die zwei Kreuzschlitzschrauben waren
festgerostet. Mit Schlagschraubereinsatz drehten sie sich leer durch. Warum?? Eigentlich sollte ein Gewindeplatte innen
anliegen. Also die Schraubenköpfe abflexen, dabei wird aber auch der Schließkeil zerstört.
Und wieder war gepfuscht worden. Zwei Muttern waren anstelle der Platte A4637430103
mit M6-Gewindelöchern verwendet worden. Sie waren völlig verrostet. Bei ausgebauter rechter
Schlussleuchte kommt man durch die Öffnung an die Montagestelle. Die neue Gewindeplatte wird aus
3 mm V2A angefertigt, die M6-Stahlmuttern (stabiler als V2A-Muttern) sind angeschweißt. Der Haltedraht erleichert die Montage.
280ge 280ge
Es gibt nur noch den neuen Schließkeil A463740003. 280ge 280ge
Der Gegenkeil an der Hecktür passt nun auch nicht und muss durch ein neues Teil A4637430103 ersetzt werden. 280ge G55AMG 280ge

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