29. Tipp: Lichtleiter im Mercedes: D2B: Grundlagen und Details:

r230/lichtleiter.htm: final:
Letzte Änderung am 08.07.22/18.08.21/16.04.16/08.08.11/Beginn 10.02.2009 (C) Dr. Juliane Hehl
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Roadmap - Stichwörterverzeichnis R230

Die Webseiteninhalte bieten nur die Hilfe zur Selbsthilfe und sind keine Anleitung zur Reparatur, nur eine
Literatursammlung. Emails werden nicht beantwortet, es gibt keine Zugangsdaten!

Das gilt nicht für mir bekannte Clubmitglieder.

Arbeiten am Fahrzeug erfordern fachliche Kompetenz und die Ehrlichkeit, die eigenen Fähigkeiten richtig
einzuschätzen oder besser die Finger davon zu lassen bzw. in die Werkstatt zu gehen. Alle Angaben nach
bestem Wissen, aber ohne Gewähr und Haftung!

Etliche Hinweise können unter Umständen bei fehlerhafter Ausführung zu erheblichen Folgeschäden führen.
Es wird daher ausdrücklich jede Haftung dafür abgelehnt. Der Ausführende trägt das alleinige und uneingeschränkte Risiko.

Siehe auch: LIN (Local Interconnect Network) und CAN-Bus.
Übersicht:

1: Lichtleiter
2: D2B
3: MOST

Lichtleiter Lichtleiter im 270CDI Lichtleiter Lichtleiter POF-Buch
Lichtleiter Lichtleiter im 270CDI D2B-Leiter MOST-Leiter POF-Buch: zu teuer
Grundlagen über die Bus-Systeme bei Mercedes und über die Lichtleiter D2B und MOST sind meistens in zahlreichen
Publikationen und Internetseiten verstreut.

Internet-Links:

Die besten Grundlagen / Zusammenstellung aller BUS-Systeme von Michael Randt (inkl. D2B, MOST, POF etc.) bei
Autos
findet man bei www.carbussystems.com (Hinweis von StefansCLK im Mercedes-Forum).

POF-Buch "POF Optische Polymerfasern für die Datenkommunikation". Leider ist das Buch sehr teuer! Autoren:
Werner Daum, Jürgen Krauser, Peter E. Zamzow, Olaf Ziemann
ISBN: ISBN 3-540-41501-7, Verlag: Springer

Gute Informationen zu allen Multimedia-Fragen bekommt man über die Foren im Internet, z.B. bei www.geo24.de
oder bei www.mercedes-forum.com

Firmenunterlagen über D2B- und MOST-Lichtleiter: www.ratioplast.com und www.oasisnet.com.
1. Grundlagen: Lichtleiter POF top
Lichtbrechung ist ein physikalisches Phänomen. Ein Lichtstrahl wird beim Durchgang
durch Stoffe mit verschiedener Dichte in der Richtung abgelenkt. So erscheint ein
ins Wasser getauchter Stab geknickt.

Wird nun ein durchsichtiger Kunststoffstab mit einem Überzug mit geringerer Dichte
versehen, kann in den Stab eingekoppeltes Licht nicht mehr seitlich austreten und wird
bis zum Ende des Stabes reflektiert, der Stab ist nun ein Lichtleiter.

POF ist die Abkürzung für Polymer Optical Fibers, also Polymerfasern. Diese Fasern aus
Polymethylmethacrylat (PMMA) können mit einem Mantel aus Fluorpolymer (Cladding) so
beschichtet werden, dass ein biegsamer Lichtleiter mit Stufenindex entsteht. Die
Schutzhülle besteht aus Polyamid (PA).
Lichtleiter Lichtleiter
2. D2B - Lichtleiter top

D2B bedeutet Digital-Data-Bus und wurde ursprünglich von Philips entwickelt. Die Datenübertragung erfolgte über Twisted Pair
(verdrillte zweiadrige) Leitungen mit Abschirmung. Die Datenrate betrug 1 MBit/s. Chips in den angeschlossenen Geräten wandeln
elektrische Impulse in Lichtimpulse um, die am Ende des Lichtleiters wieder in elektr. Impulse zurückgewandelt werden.

Ein Kunststoffkabel mit zwei Lichtleitern für die Hin- und Rückrichtung reicht für den gesamten Daten- und Signaltransfer
unter allen angeschlossenen Geräten. Es bestehen keine EMV-Probleme, wie Störungen von der Lichtmaschine oder anderen Kabeln
und Masseschleifen. Alle D2B-Geräte sind zu einem Ring in einer Reihenschaltung zusammengeschlossen.
So schrieb die Funkschau 23/1999:

Um die Platz-, Gewichts- und Reparaturprobleme zu umgehen, setzte DaimlerChrysler daher konsequent auf die Vernetzung
mit Kunststoff-Lichtwellenleitern und den von Becker Automotive Systems, Phillips Car Systems und der britischen
CC-Electronics entwickelten D2B-Optical Bus als Übertragungsprotokoll... So genügte ein Kunststoffkabel mit zwei
Lichtleitern für die Hin- und Rückrichtung für den gesamten Daten- und Signaltransfer unter allen angeschlossenen Geräten.
Lichtleiter Lichtleiter Lichtleiter
Das erste Bild zeigt einen Lichtleiterverbinder von Mercedes A0005453384, das zweite Bild (von holgi2002, Forum geo24.de)
die zu- und abführenden Lichtleiter. Das dritte Bild enthält die gesamte Bus-Vernetzung im Mercedes Geländewagen Typ 463 ab 2000.

Eine Einbaubeschreibung (Lichtleiter und Stecker) ist hier: multimedia7.htm
Lichtleiter sind sehr empfindlich und dürfen nicht mechanisch belastet werden. Ob ein Lichtleiter noch prinzipiell i.O. ist
und Licht weiterleitet, kann man einfach mit einer Taschenlampe testen. (Tipp von Zefix, www.geo24.de im Forum Mercedes,
D2b-Ring defekt). Das eine Ende wird angeleuchtet, am anderen Ende muß Licht austreten, siehe multimedia7.htm Abschnitt 4.
Lichtleiter
Leider reicht die Übertragungskapazität der D2B-Technik für Video nicht mehr aus und so gibt es das Bussystem der nächsten
Generation, den MOST-Bus. Oft sind mehrere Geräte wie Comand 2.0, CD-Wechsler und Telefon im Auto verbaut und werden im
Tachodisplay angezeigt und können über Lenkradtasten bedient werden. Die herkömmliche Kupfer-Kabelbaumtechnik ist da
bald am Ende. Elektromagnetische Störungen/Einstrahlungen kommen hinzu. Da bietet sich die Übertragung über Lichtleiter an.
3. MOST - Lichtleiter: top

Der Media Oriented Systems Transport-(MOST)-Bus als Nachfolger wird inzwischen von den meisten europäischen
Automobilherstellern verwendet. Er ermöglicht Bruttodatenraten von 24,8 Mbit/s bei einer Nutzdatenbreite mit 21,2 Mbit/s.
Dies erlaubt die Verteilung von MPEG-kodierten Videosignalen über das mobile LAN. Für die Systemsteuerung im Cockpit
stehen auf dem Control Channel nunmehr 700 Kbit/s statt der 176 Kbit/s des D2B-Protokolls zur Verfügung. 1998 wurde die
MOST Corporation von BMW, DC, Becker Radio und OASIS Silicon Systems gegründet. Möglich sind hier nicht nur
Ringstrukturen wie bei D2B, sondern auch Stern- und Baumstrukturen.
Lichtleiter MOST
Ein als Electrical Optical Converter (EOC) bezeichneter Chip wandelt die elektrischen Signale in Lichtimpulse um,
die über einen Lichtleiter (POF) zu einem weiteren Optical Electrical Converter (OEC) gelangen und dort wieder in
elektrische Signale umgewandelt werden.

Die Datenübertragung erfolgt in Blöcken, die aus 16 Frames mit je 512 Bits (64 Bytes) bestehen. Die Frames gliedern
sich in Unterabschnitte auf, die Datenbits, Steuerungs- und Kontrollbit (Parity) enthalten. Von OASIS gibt es sogar
eine PCI-Einsteckplatine für den PC zum Anschluß und Test eines MOST-Systems. Von https://www.mostnet.com gibt es als
Download eine mehrteilige elektronische Broschüre in Englisch über MOST.

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